Jahrhunderte hindurch wurde das Blut der Heiligen vergossen

… Doch die schwärzeste Tat auf dieser Verbrechensliste, die scheußlichste aller höllischen Untaten dieser Jahrhunderte des Schreckens war die Bartholomäusnacht (1572). Bis heute blickt man mit Schaudern auf das Schreckensszenario dieses feigen und abscheulichen Gemetzels zurück. Der französische König, der von römisch-katholischen Priestern und Prälaten gedrängt wurde, genehmigte diese schreckliche Tat. Eine Glocke gab mitten in der Nacht das Zeichen zum Gemetzel. Zu Tausenden wurden Protestanten, die in ihren Wohnungen friedlich schliefen und sich auf das Ehrenwort des Königs verließen, ohne Vorwarnung herausgezerrt und kaltblütig abgeschlachtet. {VSL-T 249.1}

Wie Christus der unsichtbare Führer seines Volkes aus der Knechtschaft Ägyptens war, so war Satan der unsichtbare Führer seiner Gefolgsleute bei dieser schrecklichen Tat, in der die Zahl der Märtyrer vervielfacht wurde. Dieses Massaker von Paris dauerte sieben Tage, während der ersten drei Tage mit unfassbarer Wut. Es beschränkte sich nicht auf die Hauptstadt, sondern auf besonderen Befehl des Königs wurde es auf alle Provinzen und Städte ausgedehnt, in denen Protestanten lebten. Man achtete weder Alter noch Geschlecht, weder Säugling noch Greis, weder Adlige noch Bauern, weder Alt noch Jung, weder Mutter noch Kind. Zwei Monate dauerte das Blutbad in ganz Frankreich. 70.000 der besten Köpfe der Nation kamen ums Leben. {VSL-T 249.2}

Gedenkmünze Papst Gregors XIII.

»Als die Nachricht von dem Blutbad Rom erreichte, kannte die Freude der Geistlichkeit keine Grenzen. Der Kardinal von Lothringen belohnte den Boten mit 1000 Kronen, der Domherr von Sant‘Angelo sandte einen dröhnenden Freudengruß aus, Glocken läuteten von jedem Turm, Freudenfeuer verwandelten die Nacht zum Tag und Papst Gregor XIII. zog, begleitet von den Kardinälen und andern geistlichen Würdenträgern, in einer langen Prozession zur Kirche San Ludovico, wo der Kardinal von Lothringen ein Tedeum sang. … Zur Erinnerung an das Gemetzel wurde eine Gedenkmünze geprägt, und im Vatikan kann man drei Freskogemälde von Giorgio Vasari sehen: Den Angriff auf den Admiral [Hugenotte], der König, der im Rat das Massaker plant, und das Blutbad selbst. Papst Gregor sandte Karl die goldene Rose und hörte vier Monate später … ruhigen Gemüts die Predigt eines französischen Priesters an … der von jenem Tag des Glücks und der Freude sprach, als der Heilige Vater die Nachricht empfing und höchst feierlich hinging, um Gott und dem heiligen Ludwig seinen Dank darzubringen‹.« (WMB, XIV, 34) {VSL-T 249.3}

Aus: Ellen G. White: „Vom Schatten zum Licht“, S. 248ff

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