
Einzelne Glaubenspunkte dürfen keine Kirchencredos werden („Glaubensbekenntnis“), um dem Einzelnen vorzuschreiben, was er zu glauben hat.
Gewissensfreiheit
„Es ist ein amerikanisches Grundprinzip und eine solide amerikanische Doktrin, dass es ein unveräußerliches Recht für jeden ist, für sich selbst zu glauben und nach dem Diktat seines eigenen Gewissens anzubeten.“ Alonzo T. Jones, The American Sentinel, 8. März 1894, S. 73, par. 15
Ellen G. White zum Thema kirchliche Glaubensbekenntnisse
„Rom verweigerte dem Volk die Bibel und verlangte von allen Menschen, ihre Lehren an Stelle der Bibel anzunehmen. Es war das Werk der Reformation, den Menschen das Wort Gottes wiederzugeben; aber ist es nicht allzu wahr, dass in den Kirchen unserer Zeit die Menschen gelehrt werden, ihren Glauben auf ihr Glaubensbekenntnis und die Lehren ihrer Kirche zu stützen, anstatt auf die Heilige Schrift?
Charles Beecher sagte, als er über die protestantischen Kirchen sprach: „Sie schrecken vor jedem unhöflichen Wort gegen Glaubensbekenntnisse mit der gleichen Empfindlichkeit zurück, mit der damals jene heiligen Väter vor einem unhöflichen Wort gegen die aufkommende Verehrung von Heiligen und Märtyrern zurückgeschreckt waren, die sie förderten…. Die protestantischen evangelischen Konfessionen haben sich gegenseitig und sich selbst so die Hände gebunden, dass unter ihnen allen kein Mann, egal wo, Prediger werden kann, ohne irgendein Buch außer der Bibel zu akzeptieren…. Es ist nichts Erfundenes an der Behauptung, dass die Macht des Glaubensbekenntnisses jetzt beginnt, die Bibel in solch einer Weise zu verbieten, wie es Rom getan hat, wenn auch auf eine subtilere Art und Weise“ – Predigt über „Die Bibel – Ein ausreichendes Glaubensbekenntnis“, gehalten in Fort Wayne, Indiana, am 22. Februar 1846
Wenn treue Lehrer das Wort Gottes auslegen, tauchen gelehrte Männer auf, Geistliche, die behaupten, die Heilige Schrift zu verstehen, die die gesunde Lehre als Häresie brandmarken und so die nach der Wahrheit Suchenden dazu bringen, sich abzuwenden. Wäre die Welt nicht hoffnungslos vom babylonischen Wein berauscht, würden Scharen von Menschen durch die klaren, schneidenden Wahrheiten des Wortes Gottes überzeugt und bekehrt werden. Aber der religiöse Glaube erscheint so verworren und uneinig, dass die Menschen nicht wissen, was sie als Wahrheit glauben sollen. Die Sünde der Unbußfertigkeit der Welt liegt vor der Tür der Kirche.“ Great Controversy (Der große Kampf oder Vom Schatten zum Licht, Kapitel 21) 388.3-389.1
Die „Brut des Drachen“?
Uriah Smith greift das Thema Glaubensbekenntnis in seinem berühmten Buch „Gedanken über Daniel und die Offenbarung“ auf:
Und in den protestantischen Kirchen gibt es etwas, das droht, zu ebenso ernsten Sünden zu führen: Wohlstand, Stolz, Selbstsucht, die Liebe zur Zurschaustellung und Weltlichkeit im Allgemeinen begünstigen einen Geist religiöser Aristokratie, der sich auf Frömmigkeit und wahre Religiosität fatal auswirkt. Doch vor allem bindet die Macht des Glaubensbekenntnisses – vielleicht kann man sagen: hat gebunden – die Kirchen in eiserne Bande. Charles Beecher´s gefeierte Predigt über Glaubensbekenntnisse[1] ficht die gesamte Kirchenverfassung des Protestantismus als ruinös gegenüber religiöser Freiheit in dieser Hinsicht an. Obwohl schon viele Jahre zuvor geäußert, wird es immer wahrer, Tag für Tag. Er sagt:
„Unsere besten, demütigsten, hingebungsvollsten Diener Christi hegen etwas in ihrer Mitte, das sich eines Tages, nicht lange von jetzt an, als die Brut des Drachen erweisen wird…“
Stützt du deinen Glauben tatsächlich allein auf die Bibel?
Für Interessierte daran, was Siebenten-Tags-Adventisten glauben, stellten unsere Pioniere einzelne Glaubenspunkte zusammen – ein Fundament, das sie in jahrzehntelanger Arbeit gelegt hatten. Aber diese Punkte dienten der Information, nicht dem Gewissenszwang.
[1] Charles Beecher, „The Bible, a sufficient Creed” (Die Bibel, ein ausreichendes Glaubensbekenntnis“)